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E-Bikes und hochwertige Sporträder diebstahlsicher aufbewahren

Nachdem 2021 ein Rückgang der Fahrraddiebstähle um über 10 % zu verzeichnen war, haben diese Straftaten 2022 wieder deutlich zugelegt. Statt 234.000 Räder in 2021, wurden 2022 rund 266.000 Bikes gestohlen, von denen lediglich 125.000 versichert waren. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gab bekannt, dass die Versicherungen nach 110 Millionen Euro in 2021 in 2022 über 140 Millionen Euro an Schadenersatz leisten mussten. Grund dafür ist, dass die Diebe immer teurere Fahrräder entwenden, insbesondere E-Bikes. Zudem registriert die Polizei zunehmend den Trend zum Diebstahl auf Bestellung. Nur rund die Hälfte der Diebstähle betreffen die Fahrräder komplett. Soll heißen, dass bei etwa 50 % der Diebstahlsdelikte lediglich Teile der Fahrräder entwendet werden, dies aber sehr gezielt. Vor allem die Akkus beim E-Bike, aber auch die kostspielige Schaltung von Shimano, Fahrradtaschen oder der teure Rennsattel stehen auf der Einkaufsliste der professionell arbeitenden Langfinger.

Fahrradgarage

E-Bikes und Fahrräder professionell absichern

Eine 100-prozentige Sicherheit ist nicht möglich. So wie auch beim Haus, beim Auto und eben auch beim Fahrrad oder E-Bike kann der Diebstahl durch geeignete Maßnahmen aber derart erschwert werden, dass sich die Langfinger ein anderes Ziel suchen, weil bequemer. Eine zeitgemäße und gut umsetzbare Idee zum Diebstahlschutz von Sporträdern und E-Bikes ist die abschließbare Fahrradgarage. Diese erreicht genau, was sie soll – Fahrraddiebe abschrecken. Es gilt vordringlich abzuschrecken, so wie es in den vergangenen Jahren erfolgreich bei Einfamilienhäusern und Wohnungen geschehen ist. Noch im Jahr 2015 meldete das BKA insgesamt deutschlandweit 167.136  Wohnungseinbrüche, nachdem diese Straftat über Jahre immer häufiger registriert wurde. Die Hausbesitzer und Wohnungseigentümer investierten in Einbruchsicherungen, von neuen Sicherheitsschlössern über Alarmanlagen bis zu aufwändigen Sicherheitssystemen. Binnen nur 6 Jahren konnte so die Zahl der Wohnungseinbrüche um mehr als zwei Drittel auf nunmehr 54.235 im Jahr 2021 reduziert werden. Dies ist auch bei Fahrrädern und E-Bikes möglich, allerdings ist es ungemein schwieriger.

Fahrräder professionell sichern

Der ADFC, der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club und sein großer Bruder, der ADAC, beide mit Sitz in München, sagen, die beste Fahrradsicherung ist:

  • ein sehr gutes Schloss mit hohem Einbruchwiderstand.
  • eine ortsfeste Einrichtung wie ein Fahrradständer oder eine Straßenlaterne, um das Fahrrad daran abzuschließen.

In der Tat ist diese Art der Sicherheit recht effizient. Fahrraddiebe überlegen es sich zweimal, ob sie sich mit einem sehr guten Schloss herumplagen, was viel Zeit in Anspruch nimmt, oder ob sie lieber nach einem anderen, einem einfachen Objekt Ausschau halten. In einigen Städten gibt es inzwischen sogar Fahrrad-Abstellplätze, beispielsweise in Industrievierteln, an Universitäten oder an Bahnhöfen, wo das geliebte E-Bike während der Zeit der Abwesenheit des Besitzers von einem Wachmann beschützt wird. Neustadt an der Weinstraße wirbt in seiner Broschüre für den Fremdenverkehr sogar mit dem bewachten Fahrradstellplatz am Rathausmarkt, wo professionelle Security kostenlos die abgestellten Sporträder und E-Bikes beschützt.

Vorbildfunktion in Europa übernehmen die Niederländer und die Schweden, wo es in allen großen Städten sogenannte Fahrradparkhäuser gibt, in denen die Zweiräder sicher abgestellt werden können, weil sie bewacht werden.

Hierzulande bleiben nur die Fahrradständer von Betrieben oder Gemeinden, die meist dort montiert sind, wo sie nicht stören. In der Folge sind einige dieser Fahrradständer weniger gut einsehbar, was Fahrraddiebe sehr zu schätzen wissen. Selbst wenn Sie hier Ihr E-Bike mit einem sehr guten  Fahrradschloss absichern, besteht immer noch die Möglichkeit, dass nach ihrer Rückkehr der Sattel, der Akku, die Gangschaltung, der Antrieb, der Lenker oder die Räder fehlen, weil Sie nicht jedes Teil des Rades einzeln abschließen können.

Es gibt für dieses Problem inzwischen eine pfiffige und praktikable Lösung, allerdings nur für den Privatgebrauch oder für kleinere Unternehmen. Sie können eine Fahrradgarage aufbauen lassen, bestehend aus einem Fahrradständer und einem abschließbaren Raum mit großem Zugang, wobei dieses Schiebetor über ein Sicherheitsschloss verriegelt werden kann. Bei einer solchen Fahrradgarage muss ein Fahrraddieb zuerst das Tor aufbrechen und dann das Fahrradschloss knacken, bevor er sich mit seiner Beute davonmachen kann. Und selbst wenn er nur Fahrradteile oder den Akku vom E-Bike stehlen will, muss er immer das Sicherheitsschloss der Fahrradgarage überwinden, was ungemein zeitaufwendig ist. Zudem schrecken diese Fahrradgaragen schon wegen ihrer massiven Bauweise aus Stahl oder Edelstahl ab, genau wie moderne Sicherheitsschlösser bei Wohnungen. Der Erfolg bei der Verhütung von Fahrraddiebstählen dürfte mit dem bei der Sicherung von Wohnungen und Häusern vergleichbar sein.

Tipp: Entferne, wenn das Rad lange an einer gefährlichen Stelle platziert wird auch die Dynamos.

Fahrräder codieren lassen

Eine weitere Möglichkeit ist es, das Fahrrad oder E-Bike als Beute so unattraktiv wie möglich zu machen. Dies gelingt gut durch eine Codierung, die entweder per Laser eingraviert oder durch spezielle Aufkleber am Rahmen angebracht wird. Auch hier ist der Nachteil, dass nicht alle Teile mit dieser Codierung versehen werden können, sodass noch immer die Fahrradteile als gut verkaufbare Beute locken. Allerdings bringt ein codierter Rahmen auf dem Schwarzmarkt kaum einen lohnenswerten Preis, weil sich der tatsächliche Eigentümer des Rades binnen Sekunden ermitteln lässt.

GPS-Tracker und clevere Schlösser

Darüber hinaus lassen sich E-Bikes und Räder mit einem GPS-Tracker versehen, über den das Zweirad jederzeit geortet werden kann. Oder Sie nutzen ein modernes digitales Schloss mit BlueTooth, das sich über eine App im Handy öffnen lässt. Wird das Rad gestohlen, zeigt auch das Schloss an, wo der aktuelle Aufenthaltsort ist, sofern der Dieb das Schloss mitnimmt.

Fahrräder Aufbewahrung

Schlussgedanken zur Sicherheit von Rädern und E-Bikes

Absolute Sicherheit kann kein System bieten, egal ob Tracker oder Fahrradschloss. Aber es besteht die Möglichkeit, das Leben der Fahrraddiebe derart zu erschweren, dass sie sich nach einem einfacheren Job umsehen. Sehr gute Fahrradschlösser ohne und mit Alarm, GPS-Tracker und vor allem die mehrfach abschreckenden Fahrradgaragen sind der richtige Weg, um die Zahl der Fahrraddiebstähle drastisch zu reduzieren.



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