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Proteinriegel – liefert der Snack tatsächlich ausreichend Energie für sportliche Herausforderungen?

Manchmal sind die Augen größer als der Magen. Und gelegentlich übernehmen sich Radsportler bei der Auswahl ihrer Route, sodass die persönliche Leistungsgrenze angekratzt oder sogar überschritten wird. Die Folgen sind tagelange Muskelschmerzen und das Gefühl, wie auf Eiern zu laufen. Auch mir passiert dies dann und wann. Deshalb wollte ich austesten, ob Proteinriegel den Energietank meines Körpers kurzfristig nachfüllen können, damit ich die letzten Kilometer ohne große Probleme bewältigen kann. Dies ist natürlich ein rein subjektiver, kein wissenschaftlich fundierter Test. Aber ich will meine Erfahrungen trotzdem teilen, denn sie können für dich ein guter Anhalt für die nächste Bergtour oder eine Ultralangstrecke sein.

Um einen passenden Eiweißriegel zu finden, habe ich die Kölner Liste durchstöbert. Dort sind nach strengen Vorgaben zur Zertifizierung Ernährungsprodukte für Sportler aufgeführt, die frei von verbotenen Substanzen sind. Entschieden habe ich mich für die Powerbar Proteinriegel und hier für die drei Varianten True Organic Protein, Hazelnut/Cocoa, True Organic Oat, Chocolate/Chunks sowie Powerbar Protein Soft Layer, White Choc/Strawberry.

Powerbar Proteinriegel im Test

 

Energieriegel, Proteinriegel, Schokoriegel – oder was?

Als die ersten Energieriegel in den späten 1980er Jahren in den Geschäften auftauchten, wurden sie als Treibstoff für Sportler vermarktet. Inzwischen gibt es diesen Snack im Format eines Riegels in verschiedensten Variationen, quasi passend für jede Lebenssituation:

  • als Schokoriegel zum Naschen
  • als Kinderriegel als Ersatz für das Pausenbrot für die Schule
  • als Diätriegel mit stark quellenden Zutaten, die fast ohne Nährstoffe den Magen füllen und so das Hungergefühl besänftigen
  • als Energieriegel, meist mit Traubenzucker hergestellt, um dem Gehirn ausreichend Nährstoffe zu liefern und die Konzentration zu steigern
  • als Proteinriegel, um, mit reichlich Proteinen, den Muskeln bei körperlichen Herausforderungen zu helfen

Mit Ausnahme der Diätriegel haben all diese Snacks eines gemeinsam: Diese Leichtgewichte liefern reichlich Power für Geist und / oder Körper. Mit einem Gewicht von lediglich rund 45 g, so wie bei den hier getesteten Powerbar Produkten, sind diese Energielieferanten in der Lage, eine Mahlzeit zu ersetzen. Zumindest was den Energiegehalt angeht.

Powerbar Proteinriegel verschiedene SortenDiese Eigenschaft macht Energie- und Proteinriegel ungemein praktisch, denn du kannst dein Mittagessen fast überall hin mitnehmen und es ohne Besteck und Serviette verspeisen. Genau dies macht diese Snacks aber auch so gefährlich – zumindest für die Figur. Die meisten Produkte dieser Kategorie sind sündhaft lecker, liefern aber auch reichlich Kalorien. Die Versuchung ist groß, statt einem, zwei oder drei dieser kleinen Riegel zu vernaschen, was den Kalorienbedarf deines Körpers deutlich übersteigen würde – in der Folge nimmst du zu, verfällst du mehrfach den Köstlichkeiten jeden Tag aufs Neue.

Generell sind Powerriegel nicht viel anders als Schokoriegel. Sie enthalten im Idealfall erheblich weniger Zucker und der Gehalt an Fett ist deutlich reduziert. Dafür finden sich in diesen Riegeln angereicherte Nährstoffe. Soll heißen, es sind Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Kohlenhydrate / Proteine in einer so großen Menge enthalten, wie es bei normalen Lebensmitteln bei gleichem Gewicht nicht möglich ist. Es sind quasi Konzentrate – nur nicht für Fruchtsaft, sondern für essenzielle Nahrungsmittel.

 

100 km-Tour – bis der Tank leer war

Ich hatte mir eine Rundstrecke mit etlichen Steigungen und einigen steilen Abschnitten ausgesucht, um meinen Körper auch wirklich zu fordern. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, diese Route mindestens an drei Tagen zu bewältigen, um jedem Proteinriegel seine Chance zu geben. Clou dabei war, dass der letzte Streckenabschnitt gleich mehrere lange Bergpassagen bereithielt, die noch einmal alles von mir fordern würden. OK – wie eine Tour tatsächlich empfunden wird, hängt maßgeblich von der Witterung und der Tagesform ab. Ich hatte Glück, denn der Wettergott bescherte mir nahezu gleiche Bedingungen. Mit reichlich Umdrehungen auf den Pedalen absolvierte ich die Strecke so, als wäre bei Kilometer 75 das Ziel erreicht. Soll heißen, ich fuhr so schnell, dass meine Kräfte nach drei Vierteln der Route erschöpft waren. Anhand der Zeitmessung konnte ich gut die Routen miteinander vergleichen.

Proteinriegel von Powerbar im Test

In der Tat wurden bei fast exakt 75 Kilometern die Beine schwer, die Schultermuskulatur begann sich zu verhärten und ich wäre froh gewesen, wenn das Ziel direkt vor mir gelegen hätte. Also hielt ich an, verzehrte einen Proteinbar True Organic Protein Riegel in der Geschmacksrichtung Hazelnut/Cocoa und wartete rund 10 Minuten. Statt des ISO-Active Sportsdrink, den ich gewöhnlich mitnehme, trank ich nur Wasser, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Zurück im Sattel merkte ich, dass die Beine nicht mehr ganz so schwer waren, die Schultermuskulatur fühlte sich etwas geschmeidiger an und die Atemmuskultur arbeitete so, dass reichlich Sauerstoff in den Blutkreislauf gepumpt wurde. Diese Proteinriegel Tests nahm ich dann auch mit den Powerbar True Organic Oat, Chocolate/Chunks sowie mit dem Powerbar Protein Soft Layer, White Choc/Strawberry vor, jeweils mit ähnlichem Ergebnis. Einzig beim Powerbar Protein Soft Layer hatte ich das Gefühl, es dauert ein klein wenig länger, bis der Energienachschub am Ziel angekommen ist. Dies mag daran liegen, dass dieser Proteinriegel deutlich weniger Zucker enthält, welcher ja wichtige Aufgaben beim Transport von Nährstoffen übernimmt.

Diese rein subjektiven Ergebnisse machten mich trotzdem stutzig, weshalb ich diese Tour ein viertes Mal absolvierte. Wieder legte ich eine 10-minütige Pause bei km 75 ein, nur diesmal trank ich ausschließlich Wasser – die Proteinriegel lagen zu Hause. Ganz ehrlich, der Unterschied war für mich deutlich spürbar, denn die letzten Kilometer bis nach Hause waren eine Tortur. Und dann der nächste Morgen. Die Waden brannten, die Muskeln schmerzten und ich sehnte mich nach einer Massage, was bei den drei Touren zuvor nie der Fall gewesen war.

 

Was ist drin im Proteinriegel?

Powerbar verwendet für seine Produkte ausschließlich Zutaten aus biologischem Anbau. Die energieneutral hergestellten Proteinriegel enthalten bis zu einem Viertel reines Protein, was überdurchschnittlich viel ist. Fett und Zucker sind enthalten, wenn auch moderat. Die Menge an gesättigten Fettsäuren ist vergleichsweise gering, genau wie die Menge an Salz. Ist Kakao eine Zutat, wurde diese im fairen Handel eingekauft. Die Folie sieht zwar aus wie Kunststoff, ist aber vollständig bei dir im Garten kompostierbar.

Gut finde ich bei Powerbar, dass du deinen Eiweißnachschub durch die Wahl eines bestimmten Proteinriegels steuern kannst. Der Powerbar True Organic Oat, Chocolate/Chunks enthält beispielsweise lediglich 3,7 g Protein bei einem Eigengewicht von 40 g. Beim 45 g leichten Proteinbar True Organic Protein Riegel in Hazelnut/Cocoa sind es bereits 11 g Eiweiß, während der Powerbar Protein Soft Layer, White Choc/Strawberry bei 40 g Gewicht auf 10 g reines Protein kommt.

Powerbar Proteinriegel

 

Schlussgedanken – Touren ohne Proteinriegel?

Als persönliches Ergebnis nehme ich aus diesem Proteinriegel Test mit, dass ich ohne die köstliche Leckerei nicht mehr auf Tour gehe. Meine Erfahrungen sind durchweg positiv. Allerdings muss ich an meiner Selbstdisziplin arbeiten, denn diese Energieriegel sind in der Tat eine Versuchung, der ich schwer widerstehen kann.



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