Welche Fahrradwerkzeug braucht man? Hilfreiche Tipps

Veröffentlicht von Olaf 20. November 2018 Schlagwörter: Toolkit Keine Kommentare

Ob Mountainbiken, Rennradfahren oder eine Tour mit der ganzen Familie – das Fahrradfahren ist ein abwechslungsreicher Volkssport. Jedes Fahrrad fordert zudem kleine und größere Wartungsarbeiten ein. Daher sollte eine praktische Grundausstattung in keiner Werkzeugkiste fehlen. Welche speziellen Werkzeuge sind außerdem besonders wichtig und für welche Reparaturen geeignet? Fahrradwerkzeug kurz und bündig erklärt.

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Die Fahrradwerkzeug-Box für den Hausgebrauch

Einige Werkzeuge sind für die Fahrradmontage unumgänglich. Mit dem richtigen Fahrradwerkzeug kannst du dein Fahrrad schließlich im Nu ordentlich reinigen und warten. Bei der Auswahl kommt es darauf an, ob du nur Verschmutzungen beheben willst oder gar eine neue Scheibenbremse montieren möchtest. Beginnen solltest du jedenfalls mit kleineren Wartungsarbeiten. So kannst du dich nach und nach intensiver mit der Materie befassen. Ich empfehle dir, erst einmal mit einer kompakten Grundausstattung zu beginnen. Diese kannst du dann mit der Zeit ergänzen.

So bekommst du nicht nur einen erweiterten Einblick in die Reparaturarbeiten, sondern erweiterst auch dein Wissen. Das Wichtigste ist, dass dein Fahrrad rundum fachgerecht montiert ist. Dadurch stellst du die Funktionstüchtigkeit der einzelnen Fahrradteile sicher und das Fahrradfahren ist sicherheitsbewusst möglich. Für viele kleinere Montagearbeiten reichen bereits wenige Werkzeuge aus. Die Basics sind dafür da, dass du zum Beispiel deine Fahrradkette pflegen oder bestimmte Schrauben prüfen und nachziehen kannst.

Deine Fahrradwerkzeug-Grundausstattung sollte enthalten:

• Schlitz- und Kreuz-Schraubenzieher
• Pannenset
• Fahrradreiniger
• Kettenspray
• Felgenreiniger
• Bremsenreiniger
• Inbusschlüssel

Diese Grundausstattung ist ideal für alle Fahrradfreunde. So kannst du dein Fahrrad grundlegend fit halten. Prinzipiell ist dieses Standard-Set ideal für die Fahrradpflege sowie für kleine Wartungsarbeiten geeignet. Damit dein Fahrrad voll funktionstüchtig bleibt, ist die Ketten- und Bremsenreinigung besonders wichtig. Auch ein Pannenset sollte nicht fehlen: Der klassische Fahrradreifen ist mit einem einfachen Schlauch ausgestattet. Ist dieser beschädigt, dann ist schnell mal eine Not-Reparatur am Fahrrad notwendig.

Andernfalls sind Pannenschutzeinlagen eine hochwertige Alternative. Der spezielle Kautschuk schützt den Reifen von der Innenseite. Besonders geeignet sind jene Pannenschutzeinlagen für den Rundum-Reifenschutz. Die Reifen sind mit dem speziellen Innenschutz sozusagen nicht platt zu bekommen. Deine eigene Grundausstattung für dein Fahrrad kannst du somit individuell ergänzen. Die Standard-Utensilien hängen grundsätzlich auch von den Komponenten deines Fahrrads ab.

Die Grundausstattung nützlich ergänzen

Möchtest erweiterte Montagen vornehmen, so sind bestimmte Werkzeuge erforderlich. Daher empfehle ich dir, die Grundausstattung mit einem zusätzlichen Spezialwerkzeug zu ergänzen. Dieses wäre ein Maulschlüssel und eventuell ein Drehmomentschlüssel. Alle größeren Schrauben deines Fahrrads kannst du nämlich ideal mit einem herkömmlichen Maulschlüssel einstellen.

Außerdem lassen sich die meisten Pedale ebenfalls mit einem Maulschlüssel warten. Die meisten Fahrräder sind übrigens mit einem 15mm-Schlüssel für die Montage bereit. Ich rate dir allerdings, einen speziellen Pedalschlüssel anzuwenden. Der lange Hebel erleichtert dir die Montage und lässt ein präziseres Arbeiten zu. Wichtig ist hierbei allerdings zu beachten, dass trotz der möglichen Zusatzfunktionen das Toolkit recht leicht ist.

Erweiterte Ausstattung im Überblick:

1. Maulschlüssel
2. spezieller Pedalschlüssel
3. Drehmomentschlüssel

Der Drehmomentschlüssel ist ein wahres Komfortprodukt. Besonders Komponenten aus Titan oder Carbon kommt der Drehmomentschlüssel zu Gute. Die Montagearbeiten wirst du somit bestimmt mit Freude erledigen können. Relevant ist hierbei der Messbereich. Möchtest du zudem einen neuen Lenker montieren oder die Kettenblattschrauben einstellen, dann benötigst du auf jeden Fall einen Drehmomentschlüssel. Eine Spanne bis 20 Nm reicht dabei völlig aus. Je detailgetreuer deine Montagearbeiten allerdings ausfallen, je umfassender muss auch der Messbereich sein.

Ein erweiterter Messbereich ist bei einer Kassettenbefestigung oder bei der Montage des Tretlagers notwendig. Learning-by-Doing bei der Fahrradmontage stimmt sicherlich, allerdings Step-by-Step. Aufgepasst: Besonders empfindliche Fahrradteile sollten du mit einem Drehmomentschlüssel befestigen. Fixierst du zum Beispiel einen Lenker aus Carbon mit einem falschen Drehmoment, kannst du die gesamte Mechanik außer Gang setzen. Sprich, dein Lenker ist daraufhin beschädigt. Achte daher besonders auf eine präzise Montage und auf den passenden Drehmoment.

Ein Tipp für dich: Eine Grippzange ist für die Fahrradmontage nicht immer optimal. Dadurch kannst du zwar kleine Schrauben fixieren, aber du solltest unbedingt die Beschaffenheit der Schrauben berücksichtigen. Der Greifer könnte eventuell den Schraubenkopf unbrauchbar machen. Hauptsächlich geeignet ist die Grippzange für das Lösen von veralteten Kleinteilen, die du austauschen möchtest.

Die Sache mit der Bremstechnik

Wenn du einen neuen Schalt- oder Bremszug einbauen möchtest, dann benötigst du auf jeden Fall bestimmte Produkte und Werkzeuge. Das Reparaturset umfasst ein passendes Schalt- oder Bremszugset, Kreuzkopfschraubenzieher und einen Kabelschneider. Ist dein Fahrrad eigentlich mit einer Scheibenbremse, einer V-Brake oder einer Felgenbremse ausgestattet? Denn dadurch unterscheiden sich auch der Montagevorgang. Den Scheibenbremsbelag wechselst du im besten Falle mit einer Spitzzange. Mit diesem Werkzeug kannst du den Splint binnen einer kurzen Zeit montieren. Anders sieht es bei der V-Brake oder Felgenbremse aus. Dafür sind 2er und 5er Inbusschlüssel notwendig.

Einen 5er Inbusschlüssel kannst du übrigens auch gleichzeitig für die Einstellung der Schaltung verwenden. Die Schaltung ist ein besonders detailgetreuer Montagevorgang. Dazu benötigst du im Ganzen ein Werkzeugset für die Feinmechanik. Die winzigen Schrauben kannst du nur mit passenden Schraubenziehern für die Detailarbeit einstellen.

Verschleißteile mit dem passenden Werkzeug warten und austauschen

Die Fahrradkette ist ein klassisches Verschleißteil am Fahrrad. So kann es sein, dass nach einer gewissen Zeit die Kette am Fahrrad ausrangiert ist. Besonders dann, wenn du dein Bike häufig in Gebrauch hast oder es eine lange Zeit im Freien stand. Mit einem regulären Messschieber kannst du genau analysieren, ob du deine Fahrradkette austauschen solltest. Daraufhin geht es schon zum Kettenwechsel. Ein Kettennieter ist hierfür die Bedingung.

Du möchtest dein Bike fit für den Frühling machen und einen Zahnkranzwechsel durchführen? Dann rate ich dir zu einem passgenauen Kassettenabzieher. Dabei solltest du unbedingt die Auswahl des Werkzeugs beachten. Die einzelnen Marken weisen deutliche Unterschiede auf. Des weiteren tust du dir mit einer zusätzlichen Kettenpeitsche deutlich leichter. Daher ist der Verzicht darauf nicht empfehlenswert. Mit einer Kettenpeitsche kannst du den Montagevorgang komfortabler umsetzen.

Übrigens: Das Laufrad muss ideal zentriert sein. Daher ist es wichtig, dass du zu den richtigen Werkzeugen greifst. Für eine fachgerechte Zentrierung benötigst du einen Zentrierständer. Es ist außerdem von deinem Fahrrad abhängig, welchen Nippelspanner du dir zulegen solltest. Da es diesen in vielen verschiedenen Varianten gibt, ist eine Beratung im Fachgeschäft die beste Möglichkeit.

Deine erweiterte Werkzeug-Ausstattung sollte umfassen:

• Kreuzkopfschraubenzieher
• Kabelschneider
• Spitzzange
• Werkzeugset für die Feinmechanik
• Messchieber
• Kassettenabzieher
• Kettennieter
• Kettenverschlussgliedzange
• Kettenpeitsche
• Zentrierständer
• Nippelspanner

Mit diesem Set bist du gut gewappnet. Dadurch kannst du selbst Verschleißteile erneuern. Allerdings ist natürlich nicht nur das Werkzeug erforderlich, sondern es sind auch deine Fertigkeiten gefragt. Sicherlich kannst du deine Kenntnisse immer weiter ausbauen. Es gibt diverse Vorgehensweisen zu beachten, die ich dir mit einem kleinen Beispiel näherbringen möchte: Solltest du eine unbrauchbare Fahrradkette ersetzen wollen, dann ist meistens auch ein Austausch der Kassette erforderlich. Es kann ansonsten durchaus auftreten, dass deine neue Fahrradkette zügig verschleißt. Anderenfalls rutscht diese leichter von der Kassette. Daher ist es sinnvoll, gewisse Montagearbeiten kombiniert vorzunehmen.

Am besten kann man seine Werkzeug Ausstattung in einer Lenkertasche aufbewahren. Der Vorteil ist hier, dass man nicht mal vom Rad steigen muss um zu dem Inhalt der Lenkertasche zu kommen. Dies spart auf Dauer gesehen einiges an Zeit.

Den Steuersatz und das Kurbellager einstellen

Der Rahmen und die Gabel sind mit dem sogenannten Steuersatz verbunden. Mängel an dem wichtigen Verbindungsteil machen sich besonders bei Kurvenfahrten bemerkbar. Vielleicht hast du bemerkt, dass der Lenker schwerer zu händeln ist als noch vor einigen Wochen. Dann ist es an der Zeit, dass du zumindest den Steuersatz deines Fahrrads reinigst. Dafür benötigst du einen altbewährten Inbuschlüssel und noch weitere Werkzeuge:

• Lagerpresse
• Gummihammer
• Lagerschalen-Austreiber
• Lagerfett

Zu den wichtigsten Fahrradteilen gehören jedenfalls die Naben. Bevor du dir das Werkzeug kaufst, musst du jedenfalls den Hersteller des Komponenten wissen. Die geläufigsten Lager sind die Industrielager und die Cup-Konuslager. Manche Dichtungen setzen zudem ein spezielles Werkzeug voraus. Daher solltest du dich vorab über die Komponenten informieren. Grundsätzlich benötigst du für die Wartung folgendes Werkzeug:

• Lagerführung
• Lagerpressen-Adapter
• Radlager-Abzieher
• Lagerpresse

Kurbellager

Des weiteren kannst du dich auch dem Kurbellager deines Fahrrads widmen. Mit speziellem Werkzeug kannst du dieses sehr gut selbst reinigen oder gar austauschen. Beachten solltest du, dass sich das Kurbellager nicht offensichtlich zu erkennen gibt. Das heißt, du solltest bereits die genauen Mechanismen deines Fahrrads kennen. Die verschiedenen Kurbellager-Modelle machen ein standardisiertes Werkzeug gar unmöglich. So ist es besonders wichtig, dass du dich explizit mit den Komponenten deines Fahrrads befasst. Wo für die altbewährten Square Taper (quadratische Achse) ein regulärer Tretlager-Abzieher ausreicht, sind andere Lager nicht ganz so einfach zu montieren.

Das bedeutet für dich, dass du dich über die Lagerart deines Fahrrads erkundigen musst. Ist es eine externe Lagerschale, ein BB30 Lager oder gar ein PressFit Lager? Wohingegen für externe Lagerschalen ein Tretlagerschlüssel dient, benötigen BB30 Lager oder PressFit Lager eine besondere Montage. Es empfiehlt sich also, vorab spezielle Marken-Details zu wissen. Nur dann kann du das Kurbellager ordentlich warten.

Mein Tipp

Nun möchte ich dir noch einen nützlichen Hinweis speziell für dein Rennrad nennen. Das Lenkerband kannst du mit besonders wenig Auwand wechseln. Dafür benötigst du lediglich eine Schere, ein neues Lenkerband sowie ein Isolierband. Somit kannst du mit wenigen Handgriffen das Lenkerband am Fahrrad anbringen. Darauf achten solltest du jedoch, dass du vorab die Klebereste sanft entfernst. Ein Schaber aus schonendem Kunststoff ist ideal. Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl gelingt die Neuerung fast wie von selbst.

Wie du sicherlich bemerkt hast, gibt es für die Fahrradreparatur viele verschiedene Werkzeuge. Du hast nun die grundlegende Ausstattung kennengelernt. Solltest du an der Fahrradmontage einen großen Gefallen finden, kannst du deine Grundausstattung jeder Zeit ergänzen. Zudem auch auf erweitertes Spezialwerkzeug zurückgreifen. Mit dieser Strategie kannst du dir deine ganz eigene Hobby-Werkstatt aufbauen.

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